Newsletter Marketing:
Die optimale Frequenz für den Newsletterversand

Die Versandhäufigkeit beeinflusst Öffnungs-, Klick- und Conversion-Raten. Wer zu viel schickt nervt und riskiert Abmeldungen, wer zu wenig schickt lässt potentielle Interaktionen und Verkäufe auf der Strecke. Wie häufig also sollten Newsletter verschickt werden, um die Empfänger zu servicieren und nicht zu nerven, um positive Assoziationen mit der eigenen Marke hervorzurufen und zu verkaufen, anstatt Abmeldungen zu riskieren.

Warum Frequenz im Email-Marketing so wichtig ist

Es ist eine Tatsache, dass wir mehr Umsatz machen, je häufiger wir mit unseren Kunden kommunizieren. Egal ob persönlich, am Telefon, via Social Media oder Email – wer im Gespräch bleibt, pflegt Beziehungen.

Warum Kontinuität in der (Email-)Kommunikation wichtig ist:

  1. Sie werden als Experte auf Ihrem Themengebiet wahrgenommen.
  2. Sie werden als vertrauenswürdig und glaubwürdig wahrgenommen.
  3. Sie zeigen, dass Sie langfristig Experte auf Ihrem Themengebiet sind und bleiben, was das Vertrauen zusätzlich erhöht.
  4. Ihr Angebot wird nachhaltig mit Ihrem Unternehmen verknüpft und schafft es in den  Langzeitspeicher Ihrer potentiellen Kunden. Anders gesagt, Ihre Newsletter-Empfänger kennen Sie und wissen wofür Sie stehen – so sind Sie bei der Kaufabsicht im Bewusstsein Ihrer Kunden abrufbar.

Dies alles setzt Qualität vor Quantität voraus. Wer munter weiterschickt, egal ob der Empfänger öffnet, liest und klickt, lässt die Vorteile regelmäßiger Kommunikation hinter sich und riskiert Newsletter-Abmeldungen und negative Assoziationen mit der eigenen Marke.

Ein bisschen Statistik – wie häufig senden andere?

Unabhängig von der Branche ist zweimal pro Woche die am häufigsten gewählte Versandfrequenz.

Nach Branche betrachtet ist der Handel mit 7 Mails pro Monat Vorreiter in der Versandhäufigkeit (der Handel hat übrigens auch in Effizienz und Machart der Emails die Nase vorne). B2B und Unternehmen der Energiebranche kommen hingegen nicht einmal auf ein Mail pro Monat.

Der Branchenüberblick –
Email-Newsletter pro Monat:

  • Handel: 7
  • Medien & Bildung: 6,75
  • Touristik: 3,25
  • Marken-Hersteller: 2,25
  • Finanz & Versicherung: 2,25
  • Gesundheit: 1,75
  • Beratung & IT: 1,25
  • B2B Unternehmen: 0,75
  • Energie & Stadtwerke: 0,5

Quelle: absolit.de – Email Marketing Benchmarks 2020
https://www.absolit.de/studien/e-mail-marketing-benchmarks

Auswirkungen von zu geringer Email-Frequenz

Geringere Öffnungsraten

Dieser Aspekt ist erstaunlich, aber verständlich, wenn man sich vor Augen führt, dass bereits 2017 jeder private Email-Account 10 oder mehr Email-Newsletter pro Woche erhielt. So gerät man rasch in Vergessenheit, die Empfänger erinnern sich mitunter nicht mehr, dass sie den Newsletter abonniert haben und welches Thema und welcher Nutzen mit Ihrem Unternehmen in Verbindung steht.

Geringere Lifetime Value

Wenn Sie nicht regelmäßig relevante Inhalte „liefern“ verlieren Ihre Empfänger rasch das Interesse. Innerhalb weniger Emails werden Ihre neuen Empfänger entscheiden, ob Ihr Newsletter ein für sie hochwertiger Inhalt ist, den man gerne öffnet, weil er Nutzen bringt, oder nicht.
Wer bestehende Kunden nicht regelmäßig kontaktiert läuft ebenfalls Gefahr in Vergessenheit zu geraten. Die entstehende „Themenlücke“ ist dann schnell durch einen Mitbewerber gefüllt.

Mangelhafte Glaubwürdigkeit und Reputation, menschlich und technisch

Wer Email-Newsletter in unregelmäßigen Abständen sendet hat es schwerer, Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen. Doch auch abgesehen von den emotionalen Assoziationen, zieht auch die Technik ihre Rückschlüsse, die bei unregelmäßigem Versand negativ ausfallen. Wer weniger als 1x pro Monat verschickt wird von den Empfänger-Mailservern nicht wieder erkannt und landet mit höherer Wahrscheinlichkeit im Spam.

Umsatz-Chancen bleiben ungenutzt

Wir wissen nicht, wann ein Kunde bereit ist den Kauf zu tätigen. Jeder Email-Newsletter, den wir schicken hat das Potential unser unser Unternehmen im Gedächtnis des Empfängers zu verankern. Mit dem richtigen Thema zum richtigen Zeitpunkt können wir den Empfänger „aktivieren“ und eine Interaktion hervorrufen. Wer also weniger Emails schickt lässt Umsatzpotential ungenutzt.

Geringere Klickraten

Der internationale Newsletterservice Provider Smartrmail hat die Daten von über 1000 eCommerce Händlern analysiert. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass auch Klickraten einen „Sweet Spot“ in Zusammenhang mit der Versandhäufigkeit erreichen. In der Auswertung wurden einmalige Aussendungen ausgewertet, nicht berücksichtigt wurden automatische Email-Serien oder andere automatisierte Emails.

Bei unter vier Emails monatlich liegt die durchschnittliche Klickrate bei weniger als 1,5%. Diese VERDOPPELT sich bei einer höheren Versandfrequenz von 4-8 Emails pro Monat und sinkt dann wieder mit noch höherer Frequenz.

Auswirkungen von zu hoher Email-Frequenz

Höhere Abmelde-Rate und Spam-Reports

Bei erhöhtem Email-Newsletter-Versand muss man mit einer höheren Abmelderate rechnen. Aber auch die Spam-Reports können so nach oben gehen, was sich negativ auf unsere Reputation bei den Empfänger-Mail-Servern auswirkt.
Eine US-Studie von TechnologyAdvice Research gibt Aufschluss darüber, warum Email-Newsletter als Spam markiert werden und wie man diese aus Kundensicht verbessern kann.

Geringere Interaktionsraten

Werden zu viele Emails mit wenig Nutzen für den Empfänger verschickt, werden Interesse und Interaktion sinken, selbst bei ansonsten aktiven Empfängern und loyalen Kunden.

Mehr Interaktion und Verkäufe

… DAS gewünschte Ergebnis, wenn die Frequenz erhöht wird!
Eine Fallstudie der Autoversicherung Aviva (London, UK) zeigt eine drastische Steigerung von Versicherungsanfragen von 48%!
Die Studie zusammengefasst: Aviva kontaktierte seine Kunden üblicherweise einmal jährlich, bevor die Polizze ablief. In Zusammenarbeit mit der Email-Agentur Alchemy Worx änderte das Unternehmen seine Email-Marketing Strategie. Zuvor befragten sie Empfänger um herauszufinden, welche Inhalte auf Interesse stoßen würden und begannen danach die Frequenz langsam zu erhöhen.
Das Ergebnis waren 48% mehr Anfragen, 304% mehr Klicks, 45% höhere Email-Revenue.

Zur Fallstudie: https://platform.cloud-iq.com/widgets/overlay/alchemy_worx/pdf/aw_p13642_case_studies_aviva_2.pdf

Takeaways für Ihr Email-Marketing –

die richtige Email-Frequenz

Richtlinien für Versandhäufigkeit

Der branchenübergreifende „Sweet Spot“ liegt bei zwei Aussendungen pro Monat.
Als Blogger: täglich
Emails an Endkonsumenten: einmal wöchentlich
Business to Business: mindestens einmal monatlich

So finden Sie Ihre optimale Email-Frequenz:

  • Legen Sie Ziele für unterschiedliche Email-Arten fest, z.B. für informative Emails und Verkaufsemails und stimmen Sie die Frequenz darauf ab.
  • Befragen Sie Ihre Empfänger nach der gewünschten Häufigkeit.
  • Denken Sie an die Erwartungshaltung Ihrer Kunden vor oder nach einem Kauf – die Nachbetreuung ist vor allem bei High-Involvement Produkten wichtig. Hier darf die Frequenz höher sein.
  • Berücksichtigen Sie die Empfänger-Interaktion bei der Aussendung. Empfänger, die über einen längeren Zeitraum inaktiv sind (keine Öffnung, keine Klickrate) sollten deutlich weniger oft kontaktiert werden. Stattdessen könnten diese in einer eigenen Kampagne „zurückgeholt und wieder aktiviert werden“.
  • Seien Sie weder zu proaktiv, noch zu zurückhaltend.
    Es gibt einen Unterschied zwischen Aufdringlichkeit und professioneller Ausdauer.
  • Führen Sie Tests durch. Die beste Testgruppe sind jene Empfänger, die sich erst kürzlich in Ihre Liste angemeldet haben. (Lesen Sie hierzu auch Ideen für die Welcome Email)

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